Logbuch 19: Frühling

Vielleicht hat Karl Foerster da oben das Amt des Heiligen Petrus übernommen. Und er schickt uns als seine erste feierliche Amtshandlung den geliebten Winter, um uns zu zeigen, dass der Winter der eigentliche Anfang der Jahreszeiten ist. Ohne zu wissen, dass uns sein Vorgänger schon mit dem Winter beschert hat. Vielleicht ist bei der Amtsübergabe etwas durcheinander gekommen. Vielleicht muss er noch ein wenig üben. 

Lieber Karl, schick uns endlich den Frühling. Wir hatten gestern schon den Frühlingsanfang! Du hast selber geschrieben;


"Ein doppelt so langes Vorspiel wie früher leitet den immer festlicheren Blumenreigen des neuen Gartens ein. Wenig Menschen wissen in Deutschland, dass schon in der Schneeglöckchenzeit 40 bis 50 Blütenstauden und Blütensträucher bunte Farben in den winterlichen Garten tragen und uns einen ganzen Gartenblumenmonat mehr hinzu bringen können, als unsere Eltern kannten. In wessen Garten blühen schon trotz der Februarkälte gelbe Adonissterne aus dem Lande Amur oder farbige Märzschwertlilien aus südlichem Mittelmeerland, siegreich mit Frost und Schnee kämpfend? In was für Augen werden sie noch strahlen, was für Stirnen aufhellen! Manche dieser kleinen Lebens- und Frühlingsverlängerer feiern Mitte März schon ihr vierwöchentliches Blütenjubiläum." (Karl Foerster, Frühling, in: Ein Garten der Erinnerung. Ulmer 2009. S. 172)

Genau vor 2 Wochen im Botanischen Garten Berlin aufgenommen. Wie es diesen Schönen jetzt wohl geht?




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